Freitag, 13. November 2009

Joachim Ringelnatz (1883-1934)

Lebhafte Winterstraße

Es gehen Menschen vor mir hin
Und gehen mir vorbei, und keiner
Davon ist so, wie ich es bin.
Es blickt ein jedes so nach seiner
Gegebenen Art in seine Welt.

Wer hat die Menschen so entstellt??

Ich sehe sie getrieben treiben.
Warum sie wohl nie stehenbleiben,
Zu sehen, was nach ihnen sieht?
Warum der Mensch vorm Menschen flieht?

Und eine weiße Weite Schnee
Verdreckt sich unter ihren Füßen.
So viele Menschen. Mir ist weh:
Keinen von ihnen darf ich grüßen.


Hab das Gedicht im Internet gefunden, und mir so meine Gedanken gemacht. Ich möchte euch einfach einen kleinen Denkanstoss geben, den Winter und insbesondere die Vorweihnachtszeit etwas langsamer anzugehen.

Eure Jutta

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